Ehrenamt in Weinheim: Stadt hat Workshop mit vielen Infos und Austausch gestartet.
Sie saßen an acht Tischen in verschiedenen Räumen, große weiße Papierbögen vor sich ausgebreitet, dicke Filzstifte zwischen den Fingern. Jede Menge Platz für Ideen und Visionen: Vereinsvertreter in verantwortlichen Positionen, die ihre Vereine in eine gute Zukunft führen wollen, weil sie von ihrer wichtigen gesellschaftlichen Aufgabe überzeugt sind.
Die Vereine waren in ihren Botschaften und Zielgruppen unterschiedlich: Sie kamen von den Pfadfindern, dem Odenwaldklub, der TSG Lützelsachsen, der Lebenshilfe, dem Tierschutzverein, den Amateurfunkern, dem Verein für Sport, Gesundheit und Reha, von den Nordstadtfreunden und aus dem Stadtseniorenrat.
Aber es sind dieselben Fragen, die sie beschäftigen: Wie können sie die Zukunft ihres Vereins sichern? Schließlich wird er gebraucht – zum Sport treiben, um sich gegenseitig und anderen zu helfen, um Not zu lindern, um Spaß zu haben. Wie animiert man Menschen, Verantwortung und Führung im Verein zu übernehmen?
Wie kommuniziert man mit den Mitgliedern und der Öffentlichkeit? Wie geht man auf veränderte Bedürfnisse und Rahmenbedingungen ein. Aber auch: Welche rechtlichen Fragen muss ich besonders beachten?
Es waren über 50 Personen, die sich darüber Gedanken machten, jetzt bei einem Workshop der Stadt Weinheim, begleitet von Patrick Walter, dem Referenten des Ersten Bürgermeisters, sowie Anja Lothschütz, die mit ihrer Gesellschaft für Zukunftsgestaltung gGmbH „WerteWissenWandel“ mit Sitz in Weinheim die aktuelle Ehrenamtsinitiative „Zukunft gestalten – Weinheimer Vereine im Fokus“ betreut. Die Vereinsberatung ist ein Teil dieser Initiative.
Beim ersten Workshop analysierten die Teilnehmer zunächst ihre Strukturen im Verein und damit die Stärken und Schwächen. Sie beschäftigten sich mit einer denkbar besseren Vernetzung mit anderen Vereinen sowie den Mitteln der Außendarstellung, der Definition ihrer Zielgruppe und damit der Mitgliedergewinnung. Auch Finanzen, Fördermöglichkeiten und Recht waren Themen des Vormittags. Es war spannend für die Vereinsvertreter, und doch erst ein Anfang. Der nächste Workshop-Termin am 19. Oktober steht bereits fest. Dann werden die Teilnehmer von der Schmid-Stiftung unterstützt, die auf die Organisationsberatung von Non-Profit-Unternehmen spezialisiert ist.
Hintergrund: In Deutschland klagen mehr als ein Drittel aller Vereine darüber, dass sie keine ehrenamtlichen Personen für dauerhaftes Engagement finden. Personen, die in Vereinen und Organisationen Leitungsaufgaben übernehmen wollen, sind noch seltener. Andererseits gibt es auch Hoffnung, wie Patrick Walter herausstellt: Denn laut Umfragen sind 59 Prozent der Menschen bereit, sich ehrenamtlich zu engagieren. In den jungen Bevölkerungsgruppen sind es sogar deutlich mehr.
(Pressemitteilung der Stadt Weinheim, 01. August 2024)